mit: Isolde Charim und Josef Haslinger
Moderation: Stefan Gmünder
12. November, 19 Uhr
Stadtbibliothek St. Pölten, DachBoden
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Politik in Österreich kommt es auf Grundsätze, Wahrheit usw. nicht mehr an. Ihr geht
es einzig darum, gegebene Gefühle machtpolitisch nutzbar zu machen [...]. (J. Haslinger)
Bereits in den 1980er Jahren beschreibt
der österreichische Autor Josef Haslinger
in
Politik der Gefühle (S. Fischer 1987) - mit
einem seismographischen Gespür für politische und damit einhergehenden gesellschaftspolitischen Veränderungen - die
Abkehr von einer inhaltlich orientierten hin
zu einer emotional aufgeladenen Auseinandersetzung mit Politik. Gesellschaftspolitischen Veränderungen spürt auch Isolde
Charim in
Ich und die Anderen. Wie die neue
Pluralisierung uns alle verändert. (Zsolnay 2018) nach, indem sie das Erodieren der
homogenen Gesellschaft zugunsten einer
pluralisierten aufzeigt.
Ein Bedürfnis des pluralisierten Individuums
ist das vehemente Bedürfnis als Einzelner
vorzukommen, gehört zu werden, sich angesprochen zu fühlen. (I. Charim)
Beide Autor:innen diskutieren u.a. über die
Fragilität westlicher Demokratien mit Literaturkritiker und Moderator Stefan Gmünder.
Isolde Charim, geboren in Wien, Studium
der Philosophie in Wien und Berlin, arbeitet
als freie Publizistin und ständige Kolumnistin
der taz und des Wiener Stadtmagazins Falter. 2018 erhielt sie für
Ich und die Anderen
(Hanser 2018) den Philosophischen Buchpreis sowie 2022 den Österreichischen
Staatspreis für Kulturpublizistik.
Josef Haslinger, geboren in Zwettl, lebt in
Wien. Ab 1996 lehrte er als Professor für
literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Haslinger erhielt zuletzt
den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels.
Aktuelle Titel:
Mein Fall (S. Fischer 2020),
Child in Time (Faber&Faber 2019)