Freitag, 9. September, 18 Uhr
Festsaal Sportmittelschule Tulln
Es liest: Christoph W. Bauer
1922 beginnt Bove am Roman
Mes Amis zu
arbeiten. "[...] gut sechs Jahrzehnte später
liest Peter Handke den Roman 'in einem
Zug', übersetzt ihn und macht Emmanuel
Bove für den deutschsprachigen Raum zugänglich. Damit kehrt das Buch zurück in
jene Sprachlandschaft, die Bove umgab, als
er sich an
Meine Freunde setzte im niederösterreichischen Tulln.
Denn dorthin war der gebürtige Pariser
aus finanziellen Erwägungen übersiedelt, in
der wirtschaftlich desaströsen Zwischenkriegszeit schien der günstige Wechselkurs zumindest eine Perspektive zu sein.",
das schreibt der Dichter, Romancier und
Bove-Spezialist Christoph W. Bauer in
einem Beitrag im Standard 2015.
Die Beschäftigung mit diesem lange zu
Unrecht vergessenen Schriftsteller ist
für Christoph W. Bauer ungebrochen und
er fragt in seinem Essay über Bove:
"Warum ausgerechnet Tulln, frage ich
mich, als ich vor den Tullner Bahnhof
hinaustrete. Was mag Emmanuel Bove
vor gut hundert Jahren dazu bewogen
haben, sich hier anzusiedeln? Wen mag
er getroffen haben, welche Wege führten ihn durch die Stadt, während er an
seinem Roman
Meine Freunde schrieb -
ein Meisterwerk, das heute als Klassiker
der französischen Literatur gilt. Trat er
bei seiner Ankunft - wie ich gerade - unschlüssig von einem Bein aufs andere?"
Moderation: Stefan Gmünder