Sonntag, 11. September, 18 Uhr
Ägydiussaal der Pfarre Korneuburg
Es sprechen: Anna Weidenholzer & Hans Hochstöger
In der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1945,
wenige Tage vor Kriegsende, wurden 228
jüdische Frauen, Männer und Kinder im
niederösterreichischen Dorf Hofamt Priel
erschossen, nach ihrer Ermordung mit Benzin übergossen und teilweise verbrannt.
Filmemacher Hans Hochstöger und sein
Bruder Tobias, der als Politikwissenschafter
tätig ist, sind in dieser Gegend aufgewachsen. Im Dokumentarfilm
Endphase (2021)
erzählen sie über dieses Massaker in ihrer
Heimat. Die Mörder wurden nie gefunden,
nach ihnen wurde nie ernsthaft gefahndet,
niemand wurde jemals zur Rechenschaft
gezogen. Das Entsetzliche wurde in bewährter Manier weggeschwiegen.
Basierend auf Hochstögers Film hat sich
die Autorin Anna Weidenholzer in einem
Essay, der die Frage stellt, wie man mit diesem furchtbaren Teil der österreichischen
Geschichte schreibend umgehen kann, auseinandergesetzt. Ihr Zugang lautet:
"Zweihundertachtunzwanzig Kinder, Frauen
und ältere Männer. Über das Schweigen, das
Gräben zudeckt, möchte ich schreiben, über
das Schweigen, das Leben auslöscht."
Moderation: Klaus Zeyringer
Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit
der Schallaburg.